Das Praktikum ist vorbei!

Und mein Schottlandurlaub beginnt. Von daher verabschiede ich mich einfach mal, denn für eine Woche bin ich nun in den Tiefen der Highlands und nicht zu erreichen.

Danke an alle, die so fleißig meinen Blog gelesen haben. Und natürlich, auch wenn die das hier wahrscheinlich nicht lesen werden, bedanke ich mich auch bei der gesamten Belegschaft der NLS, die dieses Praktikum so unglaublich fantastisch gemacht haben.

Gemischte Gefühle

Genau die habe ich jetzt, da mein letzter Arbeitstag in der National Library of Scotland vorüber ist. Natürlich ist es schön, dass ich jetzt in meinen ersten, richtigen Urlaub dieses Jahr starten kann. Doch ist es auch wirklich schade, dass meine großartige Zeit in Schottland fast um ist und ich nicht mehr in der NLS tätig bin.

Zum Abschluss habe ich noch einen richtigen Abschied mit Geleit bekommen.

Sicherheit…

…vor deutschen Philosophen hat man nicht einmal in der schottischen Nationalbibliothek. Da bekomme ich eine sehr interessante Fuehrung durch die Erwerbungsabteilung, in der mir alles ueber die Erwerbung in der NLS erklaert wird (inklusive Pflichtexemplaren und Geschenken), da faellt mir tatsaechlich ein Buch ueber die Gedanken des Georg Wilhelm Friedrich Hegel in die Haende.

Die armen Schotten, jetzt muessen die sich auch noch mit dem An- und Fuer-sich-sein befassen.

Ach ja, die National Library of Scotland kuemmert sich uebrigens um die Beschaffung der Pflichtexemplare fuer 5 der 6 brittischen Bibliotheken, die Pflichtexemplare sammeln. Nur die British Library kuemmert sich um Ihre eigenen.

Die Eindrücke…

…, die ich die letzten Tage mit meiner Kamera festgehalten habe möchte ich euch jetzt, nachdem das Hochladen wieder funktioniert, nicht vorenthalten.

Royal Botanic Garden:

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Museum of Scotland:

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Bibliothek:

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Es geht dem Ende entgegen…

…mit meinem Praktikum und es passiert gar nicht mehr wirklich viel Unterschiedliches und die Highlights sind jetzt auch nicht mehr so besonders. Das soll mich aber nicht davon abhalten, euch von dem zu berichten, was sich hier so zuträgt.

Wie gesagt, die Arbeit hält jetzt keine Überraschungen mehr bereit und im Grunde bestehen meine Aufgaben im Büro in der Aktualisierung einer Loseblattsammlung, die seit 1994 vernachlässigt wurde (damit wird meine ganze nächste Woche gefüllt sein) und in der Erstellung einer Tabelle, die sämtliche deutschsprachigen oder im deutschsprachigen Raum gedruckten Zeitschriften im Besitz der NLS umfasst. Diese wird später, wenn ich sie  fertig habe genutzt um zu überprüfen, ob sich ein Abo noch lohnt oder ob man auf die elektronische Variante umsteigt. Natürlich soll ich auch prüfen, ob diese Zeitschriften noch anderweitig in Schottland zu finden sind. Das wäre für die Nutzer natürlich nicht der Hit, wenn die für ihre Forschung extra Zeitschriften aus dem Ausland heranschaffen lassen müssten.

Beide Aufgaben sind keine speziellen Besonderheiten, aber man kann ja nicht immer den Dalai Lama im Haus haben. Ich bin aber auch ein wenig froh, das es nun etwas ruhiger zugeht. So viel Aufregung in so kurzer Zeit tut mir nicht gut. Es muss ja noch fleißig berichtet werden, wenn ich wieder zurück bin und am Ende schmerzt mir noch die Kiefermuskulatur vom ganzen gerede.

Aber die Arbeit besteht natürlich nicht nur aus diesen beiden Aufgaben. Das würde mir sonst doch ein wenig die letzten Wochen vermiesen. Da hat meine Praktikumsleiterin natürlich noch was vorbereitet und schickt mich nun durch die ganzen Abteilungen der Bibliothek. Maps (Karten), Repro (Nachdruck), Manuskripte, Lesesaal und Öffentlichkeitsarbeit sind nur einige der Besuche die ich letzte Woche getätigt habe, bzw. nächste Woche noch tätigen werde.

Neben der ganzen Arbeit bleibt natürlich auch noch Zeit, die Stadt zu erkunden und ein paar interessante Orte zu besuchen. So war ich letztes Wochenende im Scots Museum und habe mir allerhand Sachen aus der Geschichte Schottlands angeschaut. Wie ein Stein, in dem ein betrunkener Reiter eingemeißelt ist, Hinterlassenschaften der Römer hier im Norden, ein Webstuhl, der mit Lochkarten voreingestellte Muster weben kann und ein Claymore (traditionelles schottisches zweihändig geführtes Langschwert), dass länger war als ich.

Und man mag es kaum glauben, aber heute war ich zum dritten Mal in den Pentlands und habe dieses mal von Süden aus meine Tour begonnen, in Balerno. Und auch wenn das Wetter nicht so spitze war, hatte ich doch meine Freude.

Nun ja, leider habe ich im Moment ein Problem beim Hochladen der Bilder. Deswegen gibt es dieses Mal keine.

Scots skies

Scots skies

Einer der schönsten Himmel, die ich je gesehen habe.

Es tut mir leid…

…, dass ich nicht frueher wieder was geschrieben habe, aber ich war das Wochenende einfach zu faul. Nun ja, jetzt nutze ich einfach mal eine Verschnaufpause hier auf der Arbeit, um den Blog mal wieder aktuell zu halten. Deswegen nicht wundern: Umlaute koennen in zwei Schreibarten vorkommen, denn die Bilder werden mit Erklaerung noch nachgeliefert.

Wo soll ich anfangen? Am besten da wo mein letzter Beitrag aufgehoert hat. Also:

Die Queen war nicht ohne Grund in Edinburgh mit Enkel William und Schwiegerenkelin Kate sowie Gatte Philip und Tochter Anne. Denn William wurde von der Queen zum Knight of the Thistle (Ritter der Distel) geschlagen. Der Orden der Distel oder im Original The Most Ancient and Most Noble Order of the Thistle, ist der wichtigste Orden in Schottland und steht auf Platz zwei im Vereinigten Koenigreich.

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Quelle: The Telegraph [URL: http://i.telegraph.co.uk/multimedia/archive/02268/thistlepa_2268392c.jpg zuletzt abgerufen am 10.07.12 um 8:56Uhr]

Leider habe ich die Damen und Herren nur kurz hinter einem Regiment Langbogenschuetzen rumflitzen sehen.

Aber egal, denn einen Tag spaeter habe ich eine extrem geniale Bibliothek besuchen duerfen, die Universitaetsbibliothek von Aberdeen.

Sieben Stockwerke in einem sehr modernen Gebaeude mit klimatisierten und geschuetzten Zweckanbauten fuer die Magazine, damit den teilweise 500-600 Jahre alten Buechern auf keinen Fall was passiert. Es liegen hier sogar Werke, die aus dem 3. Jahrhundert vor Christus stammen, doch die waren dann doch ein wenig zu wertvoll und empfindlich um gezeigt zu werden.

Das Biliotheksgebaude bietet alles was man braucht. Neben Fernsehern zum abspielen von Filmen, PC-Arbeitsplaetzen und Ruhe-Raeumen, in denen es nur erlaubt ist zu lesen bietet die Bibliothek auch spezielle Arbeitsplaetze, an denen Blinde den Text scannen und sich vom PC vorlesen lassen koennen oder Sehbehinderte ihre Texte mit hilfe von speziellen Geraeten um bis zu 1000% vergroessern koennen.

Die Bibliothek bietet auch Lernveranstaltungen fuer Schulklassen an, was fuer eine Universitaetsbibliothek sehr erstaunlich ist, wie ich finde.

Und eine Restaurierungswerkstatt haben die, meine Guete, zwei Raeume, die schon eher Hallen gleichen mit allen moeglichen Geraeten, von der guten alten Buchpresse, die natuerlich aus Deutschland stammt, bis hin zu hochmodernen Reinigungstischen ist alles zu finden. Leider noch nicht ganz ausgepackt und am Platz, denn die Raeume sind noch im Aufbau.

Nach drei Touren in fuenf Stunden durch das gesamte Gebaeude, ging es dann noch mal durch den Universitaetscampus und zurueck in die Innenstadt.

Die an manchen Stellen uebrigens verdammt haesslig ist. Ostberliner Plattenbau aber nicht so schoen angemalt wie mancherorts in Berlin.

Aber egal, nach zwei Cider in einem wirklich netten Pub, ging es dann wieder zurueck nach Edinburgh. Die Fahrt allein war uebrigens schon Ihr Geld wert, denn die Zugstrecke von Edinburgh nach Aberdeen bietet wirklich schoene Aussichten auf die Ostkueste Schottlands. Leider liessen Zugfenster und regelmaessiges Gestruepp keine Fotos zu. Ist aber auch gut so, denn diese Landschaft sollte man wirklich selber gesehen haben.

An manchen Stellen haette man sogar denken koennen man faehrt gerade mit dem Regionalexpress von Neumarkt i. d. Opf. nach Regensburg, wenn man auf der anderen Seite nicht das Meer gesehen haette. Aber Felder, Waelder und ab und zu ein doch sehr deutsch aussehendes Doerfchen (Also Haeuser mit Roten ziegeln und weiss oder farbig verputzt), haben die Illusion doch sehr gut gemacht. Es waren aber wirklich nur Momente von 30 Sekunden, bis ein Hochlandrind einen wieder nach Schottland befoerdert hat.

Den Sonntag habe ich mich dann auf den Weg in das Doerfchen Roslin gemacht, um Rosslyn Chapel und Rosslyn Castle zu besuchen. Doch nachdem ich zweiteres zusammen mit der unglaublich gruenen Umgebung in Ruhe genossen hatte, haben mich laute schottische Biker und noch lautere spanische Touristen doch davon abgehalten in die Kapelle hinein zu gehen.

Das war aber nicht schlimm, denn so konnte ich nach meiner Rueckfahrt nach Edinburgh, im White Hart Inn den extrem leckeren Pie mit Rindfleisch in Ale-Sosse und Kartoffelpueree und Erbsen als Beilage geniessen. Hm, wenn ich so darueber nachdenke, ich glaube ich geh heute doch auswaerts mittagessen…

Nun ja, mit dem Gedanken an dieses extrem leckere Essen werde ich mich jetzt mal wieder an die Arbeit machen. Ich habe noch Loseblattsammlungen zu erneuern.

PS: Die ganzen Rechtschreibfehler tun mir übrigens auch leid. Schlimm wie viele ich gerade beim Querlesen meiner Beiträge gefunden habe. Ich gelobe Besserung.

her majesty the Queen

Es war zwar nur ein kurzer Augenblick und aus der Ferne, aber ich habe Sie gesehen. Die Queen.

Ich hoffe, dass es gute Bilder gibt. Meine sind leider nicht wirklich was geworden.

Meine Heimstätte und Tätigkeitsunterkunft

Nachdem ich jetzt schon fast sechs Wochen hier weile, möchte ich euch doch mal zeigen wie ich hause und arbeite.

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Ja, ich habe tatsächlich einen 10kg Beutel mit Basmatireis in meinem Zimmer stehen, aber bei dem günstigen Preis konnte ich nicht „Nein“ sagen.

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Die Aufnahme ist nicht von heute, da sich heute tatsächlich alle fünf Minuten das Wetter ändert. Entweder regenet es im biblischen Ausmaßen oder die Sonne wird von den nassen Dächern reflektiert, da sind gute Fotos leider nicht möglich.

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Der Schreibtisch mit den ganzen braunen Büchern ist übrigens meiner. Die durfte ich alle katalogisieren, meine Güte, das war Arbeit!

Das Pentland und seine Hügel

Samstag um Punkt 8 Uhr ging es los. Rucksack auf und los und das bei sehr schönem Wetter.

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Natürlich, wie sollte es anders sein, habe ich mich zu Beginn für den gleichen Pfad entschieden. Dank der guten Sicht dann aber dazu entschlossen doch etwas anders die Hügel zu erklimmen. Zu Beginn war es sogar recht windstill, doch habe ich dann gemerkt, dass es daran lag, dass ich auf der dem Wind abgewandten Seite hochgekraxelt bin. Kaum war ich auf dem ersten Gipfel, musste ich mich nach vorne lehnen, um nicht das gleichgewicht zu verlieren mit meinen 14kg Gepäck (5l Wasser als Hauptbestandteil). Leider war so sogar so windig, das ich probleme hatte die Kamera ruhig zu halten.Image

Aber die erste Aussicht war es allemal wert.

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Ich werde jetzt einfach mal ein paar Bilder zeigen. Dass das Wetter umgeschlagen hat werdet Ihr dann sicher schon erkennen. Deshalb habe ich mich dann auch dieses mal wieder dazu entschlossen die Übernachtung abzubrechen. Im Nachhinein war das aber keine wirklich schlechte Idee und die Pentland Hills habe ich ja dieses mal wirklich erkunden können.

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Der weiße Stein makiert die Spitze des Allermuir, der kleinste der sechs großen Hügel der Pentland Hills, mit 493m.

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Es war ein wundervoller Wandertag, mit ca. 35km zurückgelegter Wegstrecke, ca. 1000 erklommenen Höhenmetern massig Photos und Erinnerungen und einem schlimmen Muskelkater in Beinen und Rücken. Das letzte Bild war übrigens sehr deprimierend, nachdem ich die Meilen in Kilometer umgerechnet hatte, da mir da schon die Füße wehtaten. Abschließend kann ich die Pentland Hills aber jedem Wander- und Naturfreund nur ans Herz legen.